Deininghauser Bach: Untersuchungen an der Quelle
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Die Texte und Bilder des Ökologiekurses
werden demnächst ausfürlicher mit
hypermedialer Technik ausgebaut.
 
A. Bachtiere:
  1. Käfer:
  2. Sumpfkäfer (Familie der Scirtidae) brauchen kleine Fließgewässer mit vielen Pflanzen. Die Larven leben im flachen Wasser, versteckt unter Pflanzen, Ästen, Steinen. Sie fressen Reste von zerfallenen Pflanzen und Tieren. Da diese Nahrung sehr energiearm ist, nehmen sie große Mengen davon zu sich. 

    Wasserkäfer: Der Braune Teichschwimmer (Colymbetes fuscus) ist in stehenden und langsam fließenden Gewässern zu finden. Der Käfer wie auch seine Larve leben von Wasserinsekten. 

  3. Larven von Insekten:
  4. Die Stelzmückenlarve (Dicranota spec.) lebt in schlammigem mit zerfallenem Laub bedecktem Bachgrund. Das Wasser muß sauerstoffreich sein. Sie frißt Schlammröhrenwürmer und Fliegenlarven. 

    Fliegenlarven verschiedener Art 

    Großlibellenlarve: Die Art konnte nicht bestimmt werden. Diese Larven sind Räuber. Sie leben in verschiedensten Gewässern wie beispielsweise in pflanzenreichen Teichen oder auch in Tümpeln. Sie ernähren sich von Würmern, Wasserasseln, Kleinkrebsen...) 

  5. Gehäuseschnecken
  6. Die Posthornschnecke (Planorbis corneus) hält sich vorwiegend auf dem Grund ihres stehenden oder langsamfließenden, gering bis mäßig verschmutzten Gewässers auf. Es muß reichen Pflanzenwuchs besitzen, denn sie ernährt sich hauptsächlich von Algen und Pflanzenteilen. 

    Die Spitzschlammschnecke (Lymnaea stagnalis) lebt in stehenden bis langsam fließenden, nur mäßig verschmutzten, pflanzenreichen Gewässern. Sie ist ein Überlebenskünstler, da sie sich vielseitig ernährt. Sie frißt Pflanzen, Algen, Kleinlebewesen, Zersetzungsprodukte im Schlamm des Untergrundes und Aas. 

  7. Würmer:
  8. Der Schlammröhrenwurm (Tubifex tubifex) ist im sandigen oder schlammigen Grund aller langsam fließenden Gewässer zu finden. Er verträgt auch stark belastetes Wasser. Seine Nahrung sind die im Schlamm enthaltenen Teilchen von zersetzten Pflanzen und Tieren. 

    Der Glanzwurm (Lumbriculus variegatus) bewohnt den Schlamm von Tümpeln mit Laubschichten und ernährt sich vom Detritus (Teilchen von abgestorbenen Pflanzen und Tieren im Schlamm). Er schichtet den Boden des Quelltopfes um. 

  9. Strudelwürmer: Der Trauerstrudelwurm (Dugesia lugubris) lebt hauptsächlich von Wasserschnecken. Ihm macht verschmutztes Wasser wenig aus.
  10. Der Flohkrebs (Gammarus pulex) lebt zwischen dichten Wasserpflanzen in sandigen, steinigen, nicht zu sauren Bächen. Das Wasser sollte stets kühl und sauerstoffreich und sauber oder nur mäßig verschmutzt sein. Er ernährt sich von lebenden und abgestorbenen Pflanzen sowie von toten Insektenlarven und Kleinkrebsen.
  11. Egel: Den Großen Schneckenegel (Glossiphonia complantata) findet man in Bächen mit mäßig belastetem bis stark verschmutzten Wasser. Er lebt unter Steinen und auf Wasserpflanzen. Er saugt an Wasserschnecken und Wasserinsekten.
Chemisch-physikalische Untersuchung (soweit möglich mit geringsten Mitteln) 
  1. Messung der Temperatur:
  2. Ein Flüssigkeitsthermometer wird zwei Minuten in das Wasser getaucht. Gemessen wurden an verschiedenen Stellen der Quelle. 

    Ergebnis: 6 bis 7 C0 

    Je höher die Temperatur des Wassers steigt, desto weniger Sauerstoff enthält es (niedriger Sättigungswert) und desto weniger Wasserorganismen können im Bach leben. Daher ist ein Gehölzstreifen, der das Gewässer beschattet, sehr wichtig. 

  3. Ermittlung der Strömungsgeschwindigkeit:
  4. Ein Driftkörper (Korken) wird am Ufer flußaufwärts auf eine Strecke von 10 Meter ins Wasser geworfen und die Zeit gemessen. 

    Ergebnis: 0,127 km/h 

    Je langsamer das Wasser fließt, desto weniger Sauerstoff enthält es. 

  5. Messung des pH-Werts:
  6. Der pH-Wert (Säuregrad) wurde mit Hilfe eines Universalindikators festgestellt. 

    Ergebnis: pH-Wert von 7, also neutral 

    Für Kleinlebewesen und Fische liegt der Idealbereich zwischen 7 und 8. 

     

  7. Geruchsprobe
  8. Ein besonderer Geruch war nicht festzustellen. 

    Ergebnis: neutral 

     

  9. Bestimmung des Salzgehaltes
20ml der Wasserprobe aus dem Quellbereich wurden mit 1-2 ml Silbernitrat (0,1) versetzt. 

Ergebnis: fünfzehn bis zwanzig mg/l Chloride 

 

Die im Bachwasser enthaltenen Salze stammen aus der Berghalde Schwerin. Dies läßt sich folgendermaßen erklären: Der Deininghauser Bach entsprang ursprünglich auf dem Gebiet der heutigen Zechenhalde Schwerin. Der Abraum auf dieser Halde ist zum Teil salzhaltig. Dieses Salz stammt aus submarinen Gewässereinschlüssen (Einschlüsse von Wasser aus urzeitlichen Meeren) unterhalb der Kohleflöze. In dieser Tiefe ist dieses Wasser bis zu 80 Grad Celsius heiß und steht unter hohem Druck. Es steigt in Klüften und Brüchen auf, kühlt sich dabei ab und lagert Salze und verschiedene Metalle im darüberliegenden Gestein ab. Beim Abbau der Kohle mußte dieses Nebengestein entfernt und als Abraum auf der Erdoberfläche in Form von Halden abgelagert werden. Regenwasser dringt in die Halde ein und laugt die im Gestein enthaltenen Stoffe aus. Und so gelangen Chloride und andere Stoffe in den Deininghauser Bach. 

 

 

  1. Pflanzen in der Nähe des Quelltopfes und des ersten Bachabschnitts: Die Bedeutung der Bäume
Naturbelassene Bäche sind von Grauerlen oder Schwarzerlen umsäumt. Unter den bachbegleitenden Bäumen findet man aber auch die Traubenkirsche, die Esche und die Weide. Sie alle tragen zur Festigung der Ufer bei. 

Der Quelltopf des Deininghauser Baches liegt in einem Siepental und ist von Wald umgeben. 

In der nächsten Nähe des Gewässers stehen bachabwärts folgende Baumarten: 

 

  1. Esche (Fraxinus excelsior): Sie wird bis zu 40 Meter hoch. Sie ist eine Halbschattenbaumart und liebt feuchte, nährstoffreiche Böden. Man findet sie entlang von Fließgewässern, sie verträgt aber keine stehende Nässe. Sie wird zwar vom Wind bestäubt, aber trotzdem häufig von Bienen aufgesucht, die nach Pollen suchen.
  2. Stiel- oder Sommereiche (Quercus robur): Sie benötigt ebenfalls sehr viel Licht und tiefgründigen, feuchten Boden. Sie ist eine Baumart auf der unzählige Tiere Nahrung und Lebensraum finden. Über 40 Wanzen- und mehr als 200 Falterarten leben auf und von ihr. Von diesen leben wiederum etwa 30 Vogelarten
  3. Schwarzerle (Alnus glutinosa): Sie braucht viel Licht und verträgt sehr feuchten Boden. Der bevorzugte Standort ist kalkarm sowie nährstoff- und humusreich. Alle Erlen leben mit Pilzen in Symbiose und reichern den Boden mit Stickstoff an, einem begrenzenden Faktor für alle Pflanzen, auch Wasserpflanzen. Sie liebt fließendes Wasser und ist daher das ideale Ufergehölz. Mit ihren Wurzeln schützt sie die Ufer von Fließgewässern vor Abschwemmung. Ihr Holz ist unter Wasser fast unvergänglich.
  4. Traubenkirsche (Prunus padus): Sie bevorzugt feuchte Standorte wie Auen, Ufer und Waldgebiete. Die Früchte dieses Baumes werden gern von Vögeln verzehrt.
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