| Die
      Pädagogik- AG sorgte vom 13. Dezember bis zum 15. Dezember 2007 für
      Aufsehen. Alle Schüler von Frau Zentgrafs AG liefen mit blauen und gelben
      Turnbeuteln, mit Babysafes und mit lebensecht wirkenden Säuglingspuppen
      über den Schulhof. Anfangs war es nur
      eine Idee, die belächelt wurde, Babypuppen wie in den USA zu betreuen,
      bis im Internet die Organisation Welle.ev gefunden wurde.  
        
          |  | Die 750 € erschreckten
      zuerst die sofort begeisterten Schüler, die das „Baby Projekt“
      unbedingt mitmachen wollten, aber durch Kuchenverkäufe und
      Sponsorengelder wurde die Summe schnell erreicht. Am
      Mittwoch trafen sich alle zusammen im Forum, und wurden mit den Leitern,
      Kathrin Schinski und Egon Heinze, bekannt gemacht. Der erste Projekttag
      beschäftigte sich mit den eigenen Lebensplanungen, Vorstellungen, Wünschen
      und Visionen im Bezug auf Kinder, Beziehung und Arbeit. Der
      zweite Projekttag beschäftigte sich mit der Beobachtung des eigenen
      Verhaltens und der Einschätzung, wie man selbst mit Stresssituationen
      umgeht. Der dritte Projekttag beschäftigte
      sich mit der Frage, was ein Neugeborenes alles braucht und wie viel
      eigentlich eine Erstausstattung kostet. Drei
      Tage bis 17 Uhr in der Schule zu bleiben ist gewöhnungsbedürftig, aber
      dennoch nötig, da nicht nur die Beschäftigung mit den Säuglingspuppen
      im Vordergrund steht, sondern auch die Frage, wie sich das Leben verändert
      im Falle des Eltern-Werdens. Aber natürlich stand für
      uns Schüler nicht der theoretische Teil im Vordergrund, sondern wir
      wollten erleben, wie es ist, die computeranimierten Simulations- Säuglingspuppen
      rund um die Uhr zu versorgen. |  
        
          |  |  Wie echte Säuglinge müssen sie gefüttert
      und gewickelt werden, müssen aufstoßen, wollen getröstet oder einfach
      nur im Arm gehalten werden. Die Mütter und ein Vater
      wurden mit vielen neuen Dingen konfrontiert, über die sie sich vorher
      keine Gedanken gemacht haben. Wie wird man behandelt,
      wenn man ein scheinbar minderjähriger, allein erziehender Elternteil ist?  Die Schüler wurden von
      Passanten und Leuten im Bus komisch angeguckt, vor allem den verdutzen und
      empörten Senioren musste man erklären, dass es sich nur um ein
      Schulprojekt handle und der „Säugling“ nur eine computeranimierte
      Puppe sei. Am meisten hatten sich
      wohl alle auf den Unterricht gefreut, genauso wie die meisten Lehrer, die
      sich teilweise schon freuten, solch ein Simulationsbaby einmal zu erleben,
      die Freude klang aber schnell ab, wenn 4 Säuglinge abwechselnd im
      Unterricht schrieen, egal ob Sport- oder Kunstunterricht.  Wer die computeranimierte
      Simulations- Säuglingspuppe aber wie irgendeine Puppe behandelte, wurde
      schnell eines Besseren belehrt. Viele unterschiedliche Sensoren, verteilt
      auf die ganze Puppe, ermöglichten das reale Verhalten eines Säuglings,
      zum Beispiel bei Vernachlässigung.    |  |  
        
          | Das Köpfchen wurde die
      gesamte Zeit gestützt, sonst wurde durch die Kopfsensoren ein 2 Minuten
      anhaltendes Schreien ausgelöst, das nicht zu beruhigen ist. Dagegen war das Füttern
      des Babys einfacher, die Flasche musste an den Mund- Sensor gehalten
      werden, bis das Kind einen glücklichen Laut von sich gab und somit satt
      war.  Anschließend musste dem
      Säugling meistens die Windel gewechselt werden oder es musste mit Rückenklopfen
      zum Bäuerchen gebracht werden.   Aber das hört sich
      einfacher an, als es ist, wenn das Baby langsam erst mit quengelnden Geräuschen,
      dann aus vollem Halse schreiend auf sich aufmerksam macht und man, um es
      zu beruhigen, erst einmal alle 5 Versorgungen durchprobieren muss,
      innerhalb von 2 Minuten. Das hört nicht in der Nacht auf, sondern dauert
      rund um die Uhr an. Insgesamt waren wir sehr
      zufrieden mit unseren Leistungen. Auch wenn wir zuerst etwas schockiert
      darüber waren, dass auf den ID- Sensoren wirklich alles verzeichnet
      worden war, jede Versorgung und jedes Versäumnis, ebenso wie jede rüde
      Behandlung. Die erste Auswertung war zunächst erschreckend, aber umso
      freudiger am nächsten Tag der Erfolg, es fehlerfrei bestanden zu haben. Alles in allem sind alle
      begeistert von diesem Projekt und empfehlen es auf jeden Fall weiter!  Jenna Märker, 10a |   © Fotos (4): Jenna Märker / FNR |  zurück
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