HABINGHORST
"Ey, bist du behindert?!" heißt das Projekt, das in
dieser Woche auf dem Stundenplan der Fünftklässler der Realschule
stand. Dabei sollten die Schüler lernen, wie behinderte Menschen
Alltagsschwierigkeiten bewältigen. Und sie stellten fest: Das ist
manchmal gar nicht so einfach.
„Du musst nicht nur Gas
geben. Du musst auch denken und lenken.“ Wiederholt weist
Referendarin Regina Drumann „Rollstuhlfahrer“ Marvin zurecht,
damit dieser mit dem ungewohnten Gefährt nicht irgendwo am Mülleimer
oder an Passanten aneckt oder vom Gehweg plötzlich auf die Fahrbahn
gerät.
Die Unbeholfenheit des Schülers ist leicht erklärbar: Marvin übt
nur, denn er ist nicht wirklich körperlich behindert, sondern nur
Akteur eines ebenso praxisnahen wie lehrreichen Rollenspiels im
Rahmen des Schulprojekts Zugvogel.
Sensibilisierung für Alltagsschwierigkeiten
Hikmet vor Optikerladen mit Sehtestangebot Foto: Fritsch |
Das Projekt mit dem Titel „Ey, bist du behindert?!“ soll Schülerinnen
und Schüler sehr konkret in ihrer persönlichen Umgebung für die
Alltagsschwierigkeiten von Körperbehinderten sensibilisieren.
Zu Beginn gab´s in der Schule unter Anleitung von Kirsten Faust
Unterricht mit dem Gebärden-Sprachen-Alphabet. Die Diplom-Pädagogin
aus Münster hat das Zugvogel-Projekt vor drei Jahren maßgeblich
entwickelt und organisiert nun zusammen mit Regina Drumann an der
FNR den praktischen Teil.
Im Deutsch-Unterricht haben die FNR-Kinder bereits Max von der Grüns
„Vorstadtkrokodile“ durchgelesen, später die Verfilmung
angeschaut und sind auf diese Weise in die Problematik Behinderter
eingeführt worden. |
Verständnis für Behinderte stärken
„Das Projekt“, so Regina Drumann, „soll unseren Schülerinnen
und Schülern demonstrieren, wie diejenigen fühlen, die mit einem
Handicap durch die Welt gehen müssen“. Das, so die Referendarin,
sei im Übrigen auch an der FNR der Fall, wo nicht nur Konrektorin
Christiane Schmid Meyer auf einen Rollstuhl angewiesen ist, sondern
auch ein Mitschüler nur mit Sehhilfe dem Unterricht folgen kann.
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