Campanile
Manche Spielenamen sind einfach zu passend - aber leider schon vergeben. So
hätte Campanile auch unter dem Namen Spiel der Türme eine gute Figur gemacht.
Alle Spieler zusammen bauen nämlich an fünf verschiedenen Türmen in
ebensovielen Baustilen. Dazu werden die Karten aber leider nicht nach
Bierdeckelart dreidimensional aufeinander gestapelt, sondern nur in einer
Reihe angelegt.
Zu Beginn des Spieles steht von allen fünf Türmen nur das Fundament. Jeder
Spieler hat Chips im Wert von eins bis drei und drei Handkarten mit
Turmstücken. Zusätzlich gibt es drei numerierte Talons, bei denen jeweils
die oberste Karte offenliegt. Spielziel ist es, am Ende die meisten Punkte
zu haben, indem man auf die höchsten Türme die meisten Chips gesetzt hat.
Wenn man an der Reihe ist, muß man zuerst eine Handkarte an den Turm mit
dem entsprechenden Baustil anlegen. Jede Karte hat dabei drei Markierungen
in verschiedenen Höhen. An einen dieser Striche muß ich anlegen und
bestimme damit drei Dinge:
- Logischerweise, um wieviel der Turm höher wird.
- Welche Art Chips ich wetten darf. Wohlgemerkt geht es um die Art: Wenn
ich an Stufe drei angelegt habe, darf ich nur meinen, einzigen, Dreierchip
setzen.
- Von welchem Talon ich eine Karte nachziehe.
Nachdem ich also eine Turm aufgestockt habe, kann ich auf ein beliebiges
Bauwerk Punkte setzen. Anschließend muß ich eine Karte ziehen.
Ist ein Kartenstapel aufgebraucht, endet das Spiel und es kommt zur
Abrechnung. Auf den vier höchsten Türmen werden Flaggen gesetzt. Diese sind
mit jeweils mit zwei Punktwerten versehen: 8/4 für den Höchsten, 6/3 für
den Zweithöchsten, dann folgen 4/2 und 2/1. Wer die größte Chipsumme auf
den entsprechenden Turm gesetzt hat, bekommt die erste Punktzahl, derjenige
mit der zweithöchsten die zweite. Durch die Summe dieser Siegpunkte wird
der Gewinner ermittelt. Übriggebliebene Chips zählen nicht.
Schon beim Autorenwettbewerb des Hippodice habe ich mich mit diesem Spiel
schwergetan. Einerseits ist es ein sehr taktisches Spiel, andererseits
erlaubt die geringe Menge der bekannten Karten keine Weitsicht. Der Zufall
spielt eine zu große Rolle, ohne das Spiel abwechslungsreich zu machen.
Trotzdem ist das Spiel wegen seines ausgeklügelten Zugmechanismuses anderen
Wettspielen vorzuziehen.
Campanile
Kuhn-Brüder
Blatz
ca. 20DM
Note 3
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