"Es ist höchst verwunderlich, wie bisher die Warnungen in der Weltliteratur als Polemik von den Zahnärzten abgeschmettert wurden." [a.a.O.]
"Seit 150 Jahren werden kariöse Zahne mit dem zahnärztlichen Werkstoff Amalgam versorgt. Etwa 90 % der Bevölkerung tragen Zahnfüllungen aus diesem Material. Amalgam gilt als preisgünstiger, verhältnismäßig einfach zu verarbeitender und dauerhafter Füllungwerkstoff. Wegen dieser vorteilhafte Eigenschaften halten die Krankenkassen, das Bundesgesundheitsamt und die zahnärztliche Standesführung die Verwendung von Amalgam für sozialpolitisch notwendig und als Standardversorgung in der zahnärztlichen Praxis für unverzichtbar. Der Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung hat sich auch im Jahr 1991 für den Fortbestand der für jeden Kassenzahnarzt verbindlichen Bestimmungen ausgesprochen:
""Im Seitenzahnberiech ist in der Regel Amalgam als Füllungsmaterial angezeigt" (Richtlinien des zuständigen Bundesausschusses der Zahnärzte und Krankenkassen zu § 14 Bundesmantelvertrag- Zahnärzte).""
Es ist also nicht in das Belieben des Zahnarztes gestellt, einen anderen Werkstoff bei der Behandlung auf Krankenschein zu verwenden." [22]
1826 (Paris) Entwicklung des Quecksilberamalgams durch Taveau
1840 Amalgamverbot wegen der dabei auftretenden Quecksilberdampfver-
giftung
1855 Wiederzulassung
1926 Der Chemiker A. Stock aus dem Kaiser-Wilhelm-Institut warnt
erneut vor Quecksilberamalgam ("Die Gefährlichkeit des
Quecksilberdampfes und der Amalgame") und beschrieb 1939 die
chronische Vergiftung infolge der Instabilität des Amalgams.
1985 Verbot des Amalgams im Ostblock und Amalgamverzicht in Japan
Amalgame enstehen durch Vermischen etwa gleicher Gewichtsanteile von Metallegierungen (Legierungspulver, -kugeln, -splitter, -späne) mit dem bei Raumtemperatur flüßigen Quecksilber (Hg):
Hg ca. 53%
Legierungpulver ca. 47%
Ag mind. 40%
Sn max. 32%
Cu max. 30%
Hg max. 3%
Zn max. 2%
Ni 36 ppm (Agestan von Bayer)
Cd 24 ppm (Agestan von Bayer)
Zss. der eutektischen Ag-Cu-Sn-Legierung:
Ag 65-70%
Sn 24-30%
Cu 12%
Zss. der silberreichen ternären Legierung:
Ag 55-60%
Sn 24-30%
Cu 12-15%
Zss. der kupferreichen ternären Legierung:
Ag 40-50%
Sn 24-30%
Cu 20-30%