1. Amalgam:


Inhalt:
Teil 1:
Teil 2:
Teil 3:
Teil 4:
Teil 5:
Teil 6:

1.1 Problematik:

"Zahnärzte werden seit vielen Jahren mit den Beschwerden von Patienten mit Amalgamfüllungen konfrontiert. Da die Quecksilberwerte nur in den ersten Tagen nach Einsetzen der Füllungen mit 5-40 mcg/L im Urin erhöht waren und dann wieder deutlich absanken, dachte man lediglich an Überempfindlichkeits- reaktionen. Eine Reihe von Patienten gab jedoch in der Anamneseerhebung an, daß Monate bis Jahre nach Einsetzen der Füllungen eine Leidensgeschichte begann, die nach Einsetzen weiterer Füllungen oder nach spätestens 10 Jahren deutlich schlimmer wurde. Dies bezieht sich nicht nur auf Patienten mit zusätzlichen Gold- oder anderen Metallprothesen, bei denen man schon aufgrund der elektrochemischen Reaktionen mit unangenehmen lokalen Reaktionen und mit einer erhöhten Metallresorption rechnen muß. Auch nach Entfernen der Amalgamfüllungen besserten sich die Beschwerden erst nach Jahren" (Zitat: Max Daunderer, [9] , S. III-3,1).

"Es ist höchst verwunderlich, wie bisher die Warnungen in der Weltliteratur als Polemik von den Zahnärzten abgeschmettert wurden." [a.a.O.]

"Seit 150 Jahren werden kariöse Zahne mit dem zahnärztlichen Werkstoff Amalgam versorgt. Etwa 90 % der Bevölkerung tragen Zahnfüllungen aus diesem Material. Amalgam gilt als preisgünstiger, verhältnismäßig einfach zu verarbeitender und dauerhafter Füllungwerkstoff. Wegen dieser vorteilhafte Eigenschaften halten die Krankenkassen, das Bundesgesundheitsamt und die zahnärztliche Standesführung die Verwendung von Amalgam für sozialpolitisch notwendig und als Standardversorgung in der zahnärztlichen Praxis für unverzichtbar. Der Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung hat sich auch im Jahr 1991 für den Fortbestand der für jeden Kassenzahnarzt verbindlichen Bestimmungen ausgesprochen:

""Im Seitenzahnberiech ist in der Regel Amalgam als Füllungsmaterial angezeigt" (Richtlinien des zuständigen Bundesausschusses der Zahnärzte und Krankenkassen zu § 14 Bundesmantelvertrag- Zahnärzte).""

Es ist also nicht in das Belieben des Zahnarztes gestellt, einen anderen Werkstoff bei der Behandlung auf Krankenschein zu verwenden." [22]

1.2. Quecksilberamalgam:

1.2.1. Geschichte
1826 (Paris)    Entwicklung des Quecksilberamalgams durch Taveau
1840 Amalgamverbot wegen der dabei auftretenden Quecksilberdampfver-
giftung
1855 Wiederzulassung
1926 Der Chemiker A. Stock aus dem Kaiser-Wilhelm-Institut warnt
erneut vor Quecksilberamalgam ("Die Gefährlichkeit des
Quecksilberdampfes und der Amalgame") und beschrieb 1939 die
chronische Vergiftung infolge der Instabilität des Amalgams.
1985 Verbot des Amalgams im Ostblock und Amalgamverzicht in Japan

1.2.2. Zusammensetzungen der unterschiedlichen Amalgame

(In Massenprozent):

Amalgame enstehen durch Vermischen etwa gleicher Gewichtsanteile von Metallegierungen (Legierungspulver, -kugeln, -splitter, -späne) mit dem bei Raumtemperatur flüßigen Quecksilber (Hg):

Amalgam = Hg (fl) + Metallegierung (Legierungspulver)
Konventionelles Amalgam enthält 53 Gew.-% metallisches Quecksilber. Zusätzlich existieren verschiedenen Formen verbesserter Amalgame mit unterschiedlichen Anteilen an Silber und Kupfer, die korrosionsbeständiger sind.
1.2.2.1 Zss. der konventionellen Amalgame:
Hg                          ca. 53%
Legierungpulver ca. 47%

Zss. des konventionellen Legierungpulvers:
Ag                          mind. 40%
Sn max. 32%
Cu max. 30%
Hg max. 3%
Zn max. 2%
Ni 36 ppm (Agestan von Bayer)
Cd 24 ppm (Agestan von Bayer)

Reaktionsmaterial:
Hg (fl) + Legierungspulver ------> Ag(3)Sn + Cu(3)Sn + Cu-Ag-Eutektikum + Ag(3)Hg(4) + Cu(5)Sn(6) + Sn-Hg-Phase
1.2.2.2 Hochsilberamalgame:
Hg (fl) + konventionelles Legierungspulver + eutektische Ag-Cu-Sn-Legierung (Kugeln)

Zss. der eutektischen Ag-Cu-Sn-Legierung:

Ag                           65-70%
Sn 24-30%
Cu 12%

Handelsnamen:
Amalcap-Ng-2
Dispersalloy
Goodfill NG2
Starcap
1.2.2.3 Niedrigsilberamalgame:
Hg (fl) + einheitliche ternäre Legierung aus Ag-Cu-Sn (Kugeln)

Zss. der silberreichen ternären Legierung:

Ag                            55-60%
Sn 24-30%
Cu 12-15%

Handelsnamen:
Oralloy
Tytin
1.2.2.4 kupferreiche Amalgame:
Hg (fl) + einheitliche ternäre Legierung aus Ag-Cu-Sn

Zss. der kupferreichen ternären Legierung:

Ag                             40-50%
Sn 24-30%
Cu 20-30%

Amalgam: Teil 2

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Letzte Aktualisierung:  12/1995