- Wirkungsqualität (Art der Wirkung)
- Wirkungsstärke (Intensität der Wirkung)
- Wirkungszeit (Dauer der Wirkung)
Die Intensität der Wirkung eines toxischen Fremdstoffes (Xenobiotikum) wird häufig durch den pT(50)-Wert angegeben, der analog dem pH-Konzept gilt (c= Konzentration in mol/Liter, T= letale Dosis):
pT = - log c(T); LD50 = T50
pT50 = - log c [LD50]
Die Differenzierung der Begriffe für die Wirkungsintensitäten geschieht mit Hilfe dieser Definition.
Tabelle 1: toxische Interpretation der pT50 -Klassen: [6]
Wirkungsintensität |
pT50 |
mol/kg KG LD50 (oral) |
super-toxisch | 6 |
0,000 001 |
extrem-toxisch | 5 |
0,000 01 |
hoch-toxisch | 4 |
0,000 1 |
mäßig-toxisch | 3 |
0,001 |
gering-toxisch | 2 |
0,01 |
praktisch-untoxisch | 1 |
0,1 |
relativ-harmlos | 0 |
1 |
harmlos | -1 |
10 |
Tabelle 2: Auswahl unterschiedlicher toxischer Substanzen:
[17]
Substanzen | LD50 (ip, Maus) [mg/kg]KG |
LD50 (ip, Maus) [mol/kg] KG |
pT50 |
Botulinus |
3,20 x 10
-7
|
3,20 x 10-16
|
15,49
|
Tetanustoxin
|
1,67 x 10
-6
|
2,53 x 10-14
|
13,60
|
Saxitoxin
|
3,40 x 10
-3
|
9,14 x 10-9
|
8,04
|
Strychnin
|
0,98
|
2,93 x 10-6
|
5,53
|
Hg (II) - Chlorid
|
5
|
1,84 x 10-5
|
4,74
|
Na-Arsenat
|
9
|
5,49 x 10-5
|
4,26
|
Thallium-Chlorid
|
24
|
1,00 x 10-4
|
4,00
|
Cyanwasserstoff
|
3
|
1,11 x 10-4
|
3,95
|
Morphin
|
285
|
9.99 x 10-4
|
3,00
|
Coffein
|
250
|
1,29 x 10-3
|
2,89
|
NaF
|
125
|
2,98 x 10-3
|
2,53
|
NaCl
|
2600
|
4,45 x 10-2
|
1,35
|
Gerade die Wirkungen durch Umweltgifte unterliegen der Logik der chronischen Vergiftung und lassen sich daher spezifisch charakterisieren:
Allgemeine Eigenschaften: äußere sichtbare Eigenschaften oder besondere Anmerkungen
rel. Molekülmasse:
Schmelzpunkt: °C]:
Siedepunkt: °C]:
Dampfdruck (bei 20 °C) [hPa]:
Grenzwerte stellen einen politisch ausgehandelten Kompromiß dar und beinhalten kein Ziel einer angestrebten Umweltqualität. Sie sind eine Entscheidungshilfe, da sie in der Lage sind, komplexe Sachverhalte auf wenige Zahlenwerte zu reduzieren. Ihnen kommt in Hinsicht auf die Konkretisierung unbestimmter Rechtbegriffe beim Vollzug des Umweltrechts eine Schlüsselfunktion zu. Sie besitzen damit ein hohes Maß an Verbindlichkeit, d.h. es können sich Rechtsfolgen ergeben, die z.B. über die Genehmigung einer Anlage durch die zuständige Behörde entscheiden.
Richtwerte basieren auf einem mehr oder weniger großen Erfahrungsstand und regeln eine Fülle von Bedeutungsinhalten. Sie besitzen rechtlich gesehen ein wesentlich geringeres Maß an Verbindlichkeit als Grenzwerte. Rechtlich gesehen kommt ihnen der Wert einer Veröffentlichung oder gutachterlichen Stellungnahme zu.