Der Test hat nur bedingte Aussagekraft. Z.B werden durch saure Speisen mehr Schwermetalle herausgelöst, metallisches Quecksilber dampft ab, die Kauintensität ist sehr verschieden, usw. Da man aber fordern muß, daß die Aufnahme von Hg durch den Mund nicht ein vielfaches der Grenzwerte für Trinkwerte betragen darf, sollte bei krasser Erhöhung der Speichelwerte minderwertiges Füllungsmaterial ausgetauscht werden.
Austausch der Füllungen erfolgt, wenn die Differenz von I auf II im Speichel beträchtlich ist, d.h. über 5 mcg/L beträgt. Die Entfernung der Füllungen muß sorgfältig geschehen, wenn Vergiftungsbeschwerden bestehen. Bei nachgewiesener Vergiftung sollte nicht sofort im Anschluß an die Entfernung ein anderes Metall eingebracht werden, sondern es sollten zumindest provisorisch metallfreie Füllungen eingebracht werden. Nach Aussagen mehrerer Zahnärzte scheinen sich besonders lichtgehärtete Kunststoffe (Fullfil, Heliomolar, Herculite, Occlusin, Adaptic, Estilux, P 30) auch für Dauerfüllungen zu eignen [9, III-3, S.14] .
Bei nachgewiesener Vergiftung zahlen derzeit alle Krankenkassen den Austausch in lichtgehärtete Kunststoffe, die erforderliche Antidotbehandlung und die Nachweise. Nach der Entgiftungstherapie können auf Wunsch die ausgewaschenen Kunststoffüllungen durch hochkartätiges Gold ersetzt werden.
Der sog. Mobilisationstest beruht auf einer einmaligen, langsamen intravenösen Injektion von 3-4 mg/kg KG DMPS (2,3-Dimercapto-propyl-1-sulfonat, Dimaval ). Messungen im Spontanurin rund 30 Minuten vor (Urinabgabe I) und nach (Urinabgabe II) der DMPS-Injektion lassen Feststellungen zu, in welchem Ausmaß Quecksilber im Organismus mobilisiert worden ist. Aus diesem Befund und mehrerer zusätzlicher anderer Kriterien (u.a. Zink und Kupfergehalt im Urin, siehe Daunderer 1989 ) lassen sich Rückschlüsse auf das Vorliegen einer amalgambedingten Quecksilbervergiftung ziehen
Oral wird DMPS (2,3-Dimercaptopropyl-1-sulfonat) sehr unsicher resorbiert , daher muß der Test nüchtern durchgeführt werden. Da nur ca. 30% resorbiert werden,ist die benötigte Menge 10 mg/kg KG. Die Ausscheidung wird hier über den Stuhl gemessen.
Nach Empfehlung M. Daunderers sollte jeder Arzt bei hohen Kaugummiergebnissen oder erheblichen neurologischen oder immunologischen Symptomen eine DMPS-Behandlung selbst durchführen. Eine Wiederholung der Einnahme wird empfohlen
eine Kapsel nüchtern einnehmen.
Evt. können Allergien auftreten (bei 1 %). Sehr selten und nur bei vegetativ sehr empfindlichen Patienten tritt ein Kollaps infolge Blutdruckabfalls auf. Nicht allergische Patienten fühlen sich nach der Injektion sofort wesentlich besser. Die Allergiequote steigt krass ab der 3. Remobilisation mit DMPS (2,3-Dimercaptopropyl-1-sulfonat).
Wird häufiig als Alternative benutzt und wird derzeit in China als Antidot erprobt. Dosierung: 10 mg/kg KG oral oder i.v.in 5% NaHCO3 gelöst alle 3 - 12 Wochen.
Durch die Gabe von DMPS (2,3-Dimercaptopropyl-1-sulfonat) werden nicht nur die schädlichen Schwermetalle ausgeschieden, sondern auch essentielle Spurenelemente, vor allem Zink, Eisen und Kupfer. Schwermetalle werden in bevorzugt in folgender, absteigender Reihenfolge ausgeschieden:
Zn - Sn - Cu - As - Hg - Pb - Fe - Cd - Ni -Cr
(Zink-Zinn-Kupfer-Arsen-Quecksilber-Blei-Eisen-Cadmium-Nickel-Chrom)
Der Grund für diese Ausscheidungsreihenfolge liegt in den unterschiedlichen Komplexbildungskonstanten der Chemischen Gleichgewichte zwischen Komplexbildner und Schwermetall.
DMPS (2,3-Dimercaptopropyl-1-sulfonat) beeinflußt die Hg-Konzentration im Gehirn über eine leichte Konzentrationsminderung [37] - [40] . Falls die Kupferdepots sehr groß sind, werden die anderen Metalle nicht verstärkt ausgeschieden, d.h. sie werden erst nach dem Abbau der Kupferdepots angegangen. Die Höhe des mobilisierten Kupfers korreliert oft mit dem Mangel an Zink. Zink bewirkt eine relative Entgiftung der anderen Schwermetalle und wirkt als Gegenspieler zum Kupfer s. ---> 1.2.3.2 Spurenelemente Zink und Selen .
Kinder: 10 mg/Tag
Erwachsene: 15-25 mg/Tag
Zink ist Bestandteil (Enzym-Cofaktor) des Enzyms Superoxiddismutase , das einen Schutz vor den oxidativen Wirkungen des Amalgams bietet. Auch eine Selensubstitution kann das extrazellulär vorhandene Quecksilber binden helfen - nicht jedoch das Depotsquecksilber.
Erwachsene: 50-200 mcg/Tag
Die Wirkung der Komplexbildner besteht nur extrazellulär (d.h. sie dringen nicht in das Gehirn ein), die Entgiftung erfolgt über das Prinzip Diffusion, indem ein Konzentrationsgradient nach Entgiftung des übrigen Körpers entsteht. Dadurch kann mobilisiertes Hg aus dem Gehirn entweichen.
"Wenn nach der Gabe von DMPS (2,3-Dimercaptopropyl-1-sulfonat) (3 mg/kg KG i.v.) der Wert im Urin auf 50 mcg/L ansteigt ist die s ein sicherer Hinweis für die Anreicherung in den Organen wie im Gehirn. Die Elimination muß fraktioniert - z.B. alle vier Wochen - erfolgen.
Die Therapie kann auch viele Jahre nach Entfernen des Amalgams nötig sein."[9]
Erster Therapieschritt ist das Entfernen vorhandener Amalgamfüllungen. Vor Behandlungsbeginn sollte sich der Zahnarzt davon überzeugen, daß keine noch nicht völlig epithelisierten Wunden im Mund des Patienten vorhanden sind. Andernfalls könnten Amalgampartikel in die Tiefe der Wunde gelangen.
Das Ausbohren sollte ohne Turbine (am besten mit Hartmetallbohrer bei 6000 bis 12000 U/min) unter Kofferdam und Absaugung erfolgen.
Auch die angrenzende Dentinschicht enthält infolge von Eiweißverbindungen mit Komponenten des Quecksilberamalgams Spuren dieses Füllungsmaterials und ist deshalb auszufräsen [51] . Grau durchsetzte Zähne sind ganz zu ziehen.
Der Zahnarzt und sein(e) MithelferIn tragen Mundschutz, um die Aufnahme von Quecksilberdämpfen zu mindern. Darüber hinaus sollte für eine gute Lüftung im Bereich des Behandlungstuhls gesorgt werden. Das reichliche Trinken von Milch vor bzw. nach der Behandlung kann der Absorption von evt. verschlucktem Amalgam entgegenwirken [5, S. 127] .
Je nach Ausmaß der Schädigungen durch das Amalgam ist ein äußerst schonendes Vorgehen beim Entfernen der Amalgamfüllungen zu empfehlen. Chales-de Beaulieu (1978) empfiehlt binnen 4-6 Wochen nicht mehr als 1 oder 2 Füllungen zu entfernen. Thomsen (1985) hält ein zügiges, quadrantenweises Entfernen pro Sitzung für möglich.
Das Entfernen der Amalgamfüllungen führt manchmal spontan zum Verschwinden der Symptome (Buchheit 1989, Tölg 1988, Burk 1988, Schulz 1982, Raue 1980). Möglicherweise sind elektrische Vorgänge in der Mundhöhle zwischen Amalgam und Amalgam oder zwischen Amalgam und anderen Metallmischungen als Ursache der Beschwerden anzusehen.
Forschungsergebnisse (s.o.) geben Anlass zu der Vermutung, dass Quecksilberbelastungen durch Amalgame nicht nur Ablagerungen in den Zähnen zur Folge haben, sondern auch in bestimmten Zielorganen, z.B. in Gehirn und Nieren. Neben dieser sog. Depotbildung kommt es auch zu einer Belastung der Grundsubstanz, worunter man das weitverzweigte Netzwerk aus den Bindegewebssubstanzen, das jede einzelne der Billionen Körperzellen umschließt, versteht (Pischinger 1983; Heine 1989; Perger 1984 ). Mit 20 % ist die Grundsubstanz das größte "Organ" des menschlichen Körpers. Sie reagiert sehr sensibel auf jede Störung ihres chemischen und biophysikalischen Gleichgewichtes.
Besonders chronisch Kranke können aufgrund ihrer reduzierten Abwehrlage die durch Amalgame entstandenen Schäden nicht aus eigener Kraft überwinden. Hier ist eine Nachbehandlung dringend angeraten, um die in den Organismus eingeschleussten Schwermetalle zu entfernen und geschädigte Organe oder Gewebe wieder zu aktivieren (Kramer 1984).
Eine Amalgam-Eliminierungstherapie ist keinesfalls vollständig, wenn sämtliche zur Verfügung stehenden Mittel, die zur Auswahl stehen, zur Anwendung kommen. Vielmehr muß der individuelle Zustand des Patiente berücksichtigt werden.
Beispielsweise wird bei einem Patienten mit einer Nierenfunktionsstörung die Amalgamausscheidung über die Niere beeinträchtigt sein, weshalb ein normaler Quecksilberwert im Urin nicht als Gegenbeweis für das Vorliegen einer Amalgambelastung gelten kann (vgl. auch Kramer 1984; Hanson 1983; Ohnesorg 1988, S 24). Hier bedarf es also einer Stärkung der Nierenfunktion durch eine gezielte Therapie.
Bei Vorliegen einer Dickdarmschleimhautschädigung kommt es zu einer verzögerten und unregelmäßigen Darmentleerung, was ebenfalls einer Störung der Entgiftungsfunktion gleichkommt. Es bedarf einer therapeutischen Behandlung der Darmtätigkeit.
Ähnliches läßt sich in Bezug auf Schädigungen der Leber, der Bauchspeicheldrüse, des Lymphsystems, usw. sagen. Die Praxis der Entgiftungstherapie bedarf eines sorgfältig auf den Zustand des Patienten abgestimmten Therapiekonzeptes.
Die Möglichkeiten der Amalgam-Eliminierungstherapie sind vielfältig und sollten auf den individuellen Zustand des Patienten zugeschnitten sein (s.o.). Es liegen unterschiedliche Behandlungsmethoden vor, die hier vorgestellt und bewertet werden sollen:
Anwendungsvorgang:
Das entsprechende Gerät (z.B. das sog. BICOM-Gerät)
nimmt die körpereigene Schwingungen über ein Kabel und geeignete
Elektroden auf. Das BICOM-Gerät trennt durch einen biologischen
Filter gesunde von krankhaften Schwingungen und verstärkt die gesunden
bzw. schwächt die krankhaften Schwingungen.
Schädliche Nebenwirkungen sind bei dieser Therapieform
nicht bekannt.
Wissenschaftlicher Hintergrund:
1975 gelang dem Physiker F.A. Popp der Nachweis sog.
"Biophotonen", wobei es sich um emitierte Lichtquanten eines genauen
bisher unbekannten Spektrums handelt, daß offenbar ohne direkte
materielle Übertragung, d.h. ohne Übertragung von Molekülen
in der Lage ist, Effekte in der DNA auszulösen. Die DNA ist offenbar
ein Biophotonenspeicher, der die Vermehrung von Zellen nicht nur über
Moleküle steuert, sondern auch über induzierte Strahlen, die
durch eine extrem sensible Spektralform z.B. in der Lage sind, durch
bloße Anwesenheit von Licht Viren zur Vermehrung zu veranlassen,
ohne daß zur Übertragung dieser Information DNA-abhängige
Moleküe oder überhaupt "Materie" in das infizierte Material
gelangen.
Andere Untersuchungen von z.B. W. Ludwig zeigen die Wirkung
von Arzneimitteln der Homöopathie durch Einwirkung von Schwingungsmustern.
C.W. Smith , R.S.V. Choy und J.A. Monro weisen mittels
Provokations-Neutralisationstests nach, daß allergische Reaktionen
mit Hilfe elektromagnetischer Schwingungen bestimmter Frequenz neutralisiert
werden können.
In dieselbe Richtung geht die Elektroakupunktur
nach Voll (EAV)
. Sie prüft die Wirkung homöopathischer Wirkstoffe
durch Messung extrem sensibler elektrischer Ströme und ermöglicht
die Ermittlung der optimalen Potenzierungsform des homöopathischen
Mittels bzw. die mögliche gegenseitige Beeinflussung mehrerer eingesetzter
Wirkstoffe.
Die Therapieform der Homöopathie unter Anwendung der EAV
zur Verbesserung der Diagnose und Therapieermittlung ist seit vielen
Jahren Fortbildungsthema beispielsweise der "Akademie für Zahnärztliche
Fortbildung Karlsruhe".
Ferner bekannt sind Methoden der "Bioelektronischen Funktions- und Regulationsdiagnostik (BFD)", z. B. die Decoder-Dermographie oder das elektrische Herdsuchverfahren, die speziell in der Zahnmedizin angewendet werden.
Es gibt natürlich weitere Physikalische Diagnose- oder Heilmethoden, die hier aber nicht besprochen werden sollen, weil eine empirisch begründete Bewertung kaum möglich sein dürfte.
Wissenschaftlich umstrittene Heilmethode, die im Gegensatz zur Schulmedizin ("Allopathie") steht. Heilt mit Giften in minimaler Dosierung bis zu Verdünnungen eines Wirkstoffs zu sog. Hochpotenzen, die gar keine Moleküle des Wirkstoffs mehr enthalten, sondern nur noch eine offensichtlich im Lösungsmittel der jeweilig verdünnten Substanz vorhandene "Bioresonanzspur". Träger der Arzneimittelwirkung in Hochpotenz-Mitteln ist das Lösungsmittel, das eine Veränderung der mikroskopischen Umgebung durch die ehemalig vorhandenen Wirkstoffmoleküle erfahren hat. Die Verdünnung wird dabei nicht durch einfache Vermischung, sondern durch sog. "Schütteln" oder "Verreiben" erzielt, was offenbar zu einer stark intensivierten Polarisation und Strukturveränderung der Lösungsmittelmoleküle führt.
Homöopathie ist eine wissenschaftlich noch nicht genau abgeklärte medizinische Heilmethode, die trotz fehlender, anerkannter wissenschaftlicher Begründbarkeit umso besser praktisch funktioniert. Jeder gewissenhaft und erfahrungsgemäß handelnde Homöopath kann über zahlreiche Fälle von Heilungen berichten, die der herkömmlichen Medizin als Wunder erscheinen müßten. Man muß also eine Wirkung postulieren, ohne sie beweisen zu können.
Es muß einschränkend gesagt werden, daß nicht jeder für eine Homöopathie-Therapie geeignet ist. Schwere Erkrankungen, die eine Zerstörung der natürlichen Abwehrfunktionen des menschlichen Körpers zur Folge haben, bewirken, daß sehr sensible Bioresonanzen nicht mehr ausreichend funktionieren. Energetische Antworten auf den homöopathischen Reiz können nicht erfolgen, weil der induzierte Einschwingvorgang zu subtil ist, um vorhandene, grob gestörte energetische Prozesse zu überlagern. In solchen Fällen kann es sein, daß eine homöopathische Therapie nicht anschlägt. Grund für das Scheitern einer homöopathische Therapie kann aber auch möglicherweise ein Übermaß an extern wirkenden Umwelteinflüssen sein, die in der Lage sind, die sehr subtilen Schwingungsmuster der homöopathischen Arzneimittel zu stören. Bsp.weise starke elektromagnetische Felder (Stichwort: ---> Elektrosmog ), aber auch eine Palette von Umweltgiften (z. B. Dioxine, Schwermetalle, Pesticide, usw.). Am stärksten dürfte aber die wahrscheinlich synergistische Wirkung vieler Gifte oder Strahlungen bei gleichzeitiger Exposition sein.
Chelate sind Komplexverbindungen von Metallatomen mit Liganden,
die an ein und demselben Molekül mehrere Koordinationsstellen besitzen.
Durch die Mehrfachbindung des oder der Liganden an das Zentralatom (Metall)
wird eine außerordentliche Stabilität der Verbindung erzielt.
Die speziellen Bindungs-Eigenschaften und Variabilitäten der Chelate
ermöglichen ihren Einsatz als "Schwermetallfänger". Ein spezielles
Chelat besitzt jedem Schwermetall-Element (Hg, Sn, Zn, Se, Cu, Ni,
Pb, Cd, Cr, usw.) gegenüber eine spezielle Affinität, so daß
es bei Anwendung eines Chelatbilner im menschlichen Körper zu einer
besonderen "Fällungsreihe" mit den Schwermetallen kommt. Dieser
Effekt bewirkt im Organismus nicht nur die gewünschte
Eliminierung der toxischen Schwermetalle, sondern auch der lebensnotwendigen
essentiellen Spurenelemente (insbesondere Selen und Zink; siehe
1.2.3.2 Spurenelemente Zink und Selen
).
Z.B. werden mit DMPS
(2,3-Dimercaptopropyl-1-sulfonat) Schwermetalle bevorzugt in
folgender, absteigender Reihenfolge ausgeschieden:
Zn - Sn - Cu - As - Hg - Pb - Fe - Cd - Ni -Cr
(Zink-Zinn-Kupfer-Arsen-Quecksilber-Blei-Eisen-Cadmium-Nickel-Chrom)
Vor der Eliminierung von Quecksilber durch den Komplexbildner kommt es also zur bevorzugten Eliminierung des wichtigen Spurenelementes Zink.
Für eine Amalgam-Eliminierungstherapie bedeutet das, daß Komplexbildner zwar außerordentlich wirksam zur Schwermetallentgiftung sind, aber (vor allem bei häufiger Anwendung) selbst ein toxisches Potential beeinhalten und daher für eine langfristige Amalgam-Eliminierungstherapie nicht empfohlen werden können !
Bei einer akuten, bzw. hochgradigen toxischen Belastung durch Schwermetalle, wie z.B. Quecksilber kann eine Antidot-Behandlung mit Chelatbildnern ( DMPS (2,3-Dimercaptopropyl-1-sulfonat), DMSA (Dimercaptobernsteinsäure, engl.: "Dimercaptosuccinicacid")) aber angeraten sein, weil hier die lebensrettende und lebenserhaltende Maßnahme ganz im Vordergrund der Behandlung steht. In diesen Fällen haben die toxischen Nebenwirkungen der Chelatbildner ein geringeres Gewicht als bei der Therapie von chronischen Belastungen durch Amalgam.
Trotz der beschriebenen Nebeneffekte der Komplexbildner wird das Mittel
DMPS
(2,3-Dimercaptopropyl-1-sulfonat) schon seit Jahren durch den
Münchner Toxikologen M. Daunderer therapeutisch angewendet.
Daunderer berichtet über positive Erfahrungen mit dem Mittel bei
Amalgampatienten. Das Mittel soll geringere Toxicität besitzten
als die zuerst eingesetzten Mittel
BAL
und D-Penicilillamin und subjektiv besser vertragen werden (Hruby/Donner
1987; Campell et al. 1986
; Nadig et al. 1985
).
Daunderer beschreibt (siehe 1.3.2. DMPS (2,3-Dimercaptopropyl-1-sulfonat)-Test
) in seinen Untersuchungen und Erfahrungen günstig verlaufende
Krankheitsgeschichten bei Amalgam-Patienten, die mit
DMPS
(2,3-Dimercaptopropyl-1-sulfonat) behandelt wurden. Einzelfallberichte
in der Fachliteratur (Campell 1986
; Hursh et al. 1985
; Böckers et al. 1983
; Gabard 1976
) scheinen Daunderers Angaben zu bestätigen.
Wie bereits erwähnt, ist im Rahmen einer Therapie mit
DMPS
(2,3-Dimercaptopropyl-1-sulfonat) die Frage zu stellen, inwieweit
das Risiko einer Ausschwemmung auch körpereigener Spurenelemente
zu befürworten ist. Auch der Expositionspfad bzw. Stoffwechsel
von DMPS
(2,3-Dimercaptopropyl-1-sulfonat) ist aus analytischen Gründen
derzeit nicht ganz durchschaubar (Forth 1987).
Eine Umverteilung des Quecksilbers durch
DMPS
(2,3-Dimercaptopropyl-1-sulfonat) bis hin zum Gehirn wird in
der Literatur diskutiert (Arzneimittelkommission-Zahnärzte 1989).
Ohnesorge (1988, s. 190)
sieht u.a. wegen einer Gefahr der Nierenschädigung die
DMPS-Therapie nur nach einer sorgfältigen Kosten-Nutzen-Abwägung
als gerechtfertigt an.
Eine generelle Befürwortung der DMPS-Therapieform im Sinne Daunderers
sollte daher nicht erfolgen.
Oral aufgenommene Schwefelpräparate können in das natürliche Darmgas Schwefelwasserstoff umgewandelt werden. Dadurch werden mehr schwerlösliche Sulfide gebildet, die nicht mehr rückresorbiert, sondern ausgeschieden werden, so daß es zu einer vermehrten Ausscheidung von Schwermetallen und zum Abbau evt. vorhandener Depots kommt.
Supplementierung mit Antioxidantien:
Das Prinzip der toxischen Wirkung von Schwermetallen beruht
auf der Blockierung der SH-(Sulfhyryl-) bzw. Thio-Gruppe von wichtigen
Enzymsystemen. Quecksilber vermag insbesondere körpereigene metallische
Co-Enzyme aus ihren Verbindungen zu verdrängen.
Ferner regt Quecksilber den Peroxidstoffwechsel an und verursacht dadurch Ansammlung von Wasserstoffperoxid und organischen Peroxiden in den Zellen. Bei deren Zerfall enstehen die außerordentlich reaktiven Hydroxylradikale, die praktisch alle Zellbestandteile zerstören, indem sie den entsprechenden Verbindungen Wasserstoff entziehen.
Freie Radikale sind kurzlebige Zwischenverbindungen bei Oxidationsprozessen.
Sie besitzen als Charakteristikum ein freies ungepaartes (ungebundenes)
Elektron, was sie extrem verbindungsbegierig, d.h. aggressiv macht.
Wenn sie im Zellkern gebildet werden, greifen sie die DNA an und können
kanzerogen wirken. Da die Summe der durch freie Sauerstoff-Radikale
induzierten Läsionen des Cytoplasmas und der Zellkerne quasi den
Alterungsprozeß darstellt, kann man sagen, daß freie Radikale
für denselben verantwortlich sind, weil immer mehr irreparable
Schäden an wichtigen Biomolekülen und Zellstrukturen entstehen.
Gleichzeitig besitzt der Körper bestimmte, sehr wirkungsvolle
Enzyme, die in der Lage sind, freie Radikale abzufangen. Als Therapieform
zur Beseitigung von Amalgamschäden bietet sich daher die Supplementierung
mit Antioxidantien an, die mittlerweile in Form verschieden
zusammengestellter Präparate auf dem Markt sind. Leider existiert
kein deutsches Präparat, das sämtliche erforderlichen Wirkstoffe
"in einer Pille" enthält.
(Es gibt aber ausländische Präparate (z.B. "Bioprotect" Preis: 45,29 DM, 90 Kapseln, Stand 1.4.1993; "Bio-Immunozyme Forte", Preis: 62,34 DM, 90 Tabl.,Stand 1.4.1993; Herst.: Biotics Research Corporation, Houston/Texas; Import und Vertrieb (BRD): NOVAMEX Dr. Neumeyer GmbH, Struenseestr. 3, D-22767 Hamburg, Tel.: 040/381921, Fax: 040/387446), die Vitamine, Enzyme, Aminosäuren und Spurenelemente in sinnvoller Kombination enthalten)
Der Mensch erleidet täglich ca. 10 h(17) bis 10 h(18) oxidative DNA-Schäden, ohne daß erhöhter oxidativer Stress, Krankheiten, oder Intoxikationen vorliegen. Im Alter von ca. 70 Jahren werden im Chromosomensatz einer sich nicht teilenden Nervenzelle über 300 Mio. Nukleotide von oxidativen, radikalischen Zersetzungsreaktion erfaßt. Mit zunehmendem Alter werden die radikalischen Angriffe immer stärker, bis der Körper diesen Angriffen nicht mehr gewachsen ist. Die Folgen können chronische Krankheiten, Krebs und letztendlich Tod sein.
Seit langem ist bekannt, daß Mikronährstoffe Mangelkrankheiten verhüten können. Eine besondere Klasse dieser Nährstoffe sind die Antioxidantien, die unterschiedliche Wirkstofftypen darstellen, wie z.B. Vitamine, Mineralstoffe, Enzyme oder Aminosäuren. Diese Antioxidantien fungieren als eine Art Blitzableiter für Radikale. Dabei sind einige Wirkungsmechanismen verschiedener Radikalfänger noch ungeklärt. Gerade degenerative Prozesse mit langen Entwicklungszeiten wie z. B. Krebs, Rheuma, Arteriosklerose (AS), aber auch der Alterungsprozeß selbst, werden durch eine Therapie mit diesen Wirkstoffen effektiv behandelt. Auch bei höheren Dosierungen wirken viele von ihnen nicht toxisch. Dennoch sollte selbstverständlich eine sinnvolle Dosierung erwogen werden, damit Effekte wie z.B. Hypervitaminosen vermieden werden.
Folgende Wirkstoffe des Spektrums der Antioxidantien sollen hier behandelt werden:
1.4.1.2.4.1 Vitamine
1.4.1.2.4.2 Mikronährelemente (Spurenelemente)
1.4.1.2.4.3 Enzyme